Fachkräftemangel

Im Sozial- und Gesundheitswesen gehören Sozialarbeiter*innen zu einer wichtigen und weit verbreiteten Berufsgruppe. Im Vergleich zu anderen gesundheitsbezogenen Berufsgruppen weist die Soziale Arbeit die größte Fachkraftlücke auf. Als Ursachen für den Fachkräftemangel werden eine Reihe von Faktoren diskutiert, worunter unter anderem die Ausweitungen der Handlungsfelder der Sozialen Arbeit, der demographische Wandel, unattraktive Arbeitsbedingungen und veränderte Arbeitsvorstellungen im Zuge der Ökonomisierung, unzureichende Gratifikationsmöglichkeiten aber auch allgemeine Nachwuchsprobleme an den Hochschulen gehören. 

Darüber hinaus werden Sozialarbeitende in der Praxis mit besonderen berufsbezogenen Belastungen wie zunehmende Arbeitsverdichtung, erhöhte Anforderungen nach Flexibilität, schlechten finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen, Schicht- und Nachtdienste, Auseinandersetzung mit belastenden Ereignissen, langanhaltender arbeitsbedingter Stress konfrontiert, die sich ebenfalls nachteilig auf die Attraktivität bestimmter Arbeitsfelder auswirken können. 

Im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel werden unter anderem De-Professionalisierungsprozesse befürchtet, die durch die Aufweichung von fachlichen Standards innerhalb der Ausbildung und Praxis der Sozialen Arbeit entstehen, um schnellstmöglich den Fachkraftmangel zu stabilisieren. Außerdem geht der Fachkräftemangel mit zahlreichen Versorgungslücken  einher, wodurch sich nicht nur die Versorgungssituation von zahlreichen Klient*innengruppen der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit, sondern auch die Arbeitsbedingungen in der Praxis verschlechtern.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken sind fach- und berufspolitische Initiativen in der Sozialen Arbeit wichtig. Auch die DVSG setzt sich im Rahmen von verschiedenen Initiativen gegen den Fachkräftemangel in der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit ein. Hierzu gehört die Arbeitsgruppe Mentoring zur Nachwuchsförderung und die Unterarbeitsgruppe Fachkräftesicherung und Professionalisierung in der sozialen Rehabilitation.

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