15 Jahre Zeitschrift für Klinische Sozialarbeit
Die Zeitschrift „Klinische Sozialarbeit - Zeitschrift für psychosoziale Praxis und Forschung“ liefert seit über 15 Jahren aktuelle Themen der Sozialen Arbeit, gesundheitsorientierten Sozialen Arbeit und Klinischen Sozialarbeit und diskutiert diese mit einem breiten Fachpublikum. In den 15 Jahren ihres Bestehens ist die Zeitschrift ebenso am internationalen Diskurs beteiligt und informiert in diesem Kontext über aktuelle Entwicklungen in der Clinical Social Work Community (z. B. Clinical Social Work in den USA, Jahrgang 2 (2006), Heft 4 oder Clinical Social Work International, Jahrgang 15 (2019), Heft 2). Die Zeitschrift verweist in ihren Publikationen mit Blick auf sozial benachteiligte, stigmatisierte oder marginalisierte Gruppen auf Missstände in der Gesellschaft, die als grundlegend für multikomplexe Problemlagen ihrer Adressat*innen angeführt werden können (z. B. in der Kinder- und Jugendhilfe, Jahrgang 6 (2010, Heft 4), Jahrgang 9 (2013, Heft 3), Jahrgang 16 (2020, Heft 2) oder Teilhabe und Selbstbestimmung Jahrgang 11 (2015, Heft 2), Jahrgang 14 (2018, Heft 2).
Editorial der Jubiläumsausgabe
Die Geburt
2005 erschien die erste Ausgabe „Klinische Sozialarbeit- Zeitschrift für psychosoziale Praxis und Forschung“, in der es galt, die Klinische Sozialarbeit innerhalb der Scientific Community zu positionieren und Klinische Sozialarbeit als Fachsozialarbeit mit ihren klassischen Interventionsformen Sozialdiagnostik, Sozialtherapie und Beratung zu etablieren. Anliegen der Zeitschrift war und ist es, den „Austausch zwischen Theorie und Praxis, mithin einer praxeologischen Wissenschaft“ (State of the Art, Jahrgang 1 (2005, Heft 1) zu fördern. So war in der ersten Ausgabe vorerst eine Standortbestimmung notwendig, um „mit dieser Zeitschrift ein kontinuierliches Tableau für die weitere wissenschaftliche, forschungs-, lehre- und praxisbezogene Weiterentwicklung einer Klinischen Sozialarbeit“ (ebenda) zu ermöglichen.
Die Kindheit
Die Jubiläumsausgabe 2010 verdeutlichte, dass die Umsetzung dieses Anspruchs eingelöst wurde. Die über die verschiedenen Ausgaben gelungenen Einblicke in die Praxis Klinischer Sozialarbeit und gleichzeitig theoretische Orientierungen für die Praxis lieferten für die Jubiläumsausgabe 2010 den Rahmen, um den „fachlichen und publizistischen Fortschritt“ (State of the Art, Jahrgang 6 (2010, Heft 3) festzuhalten.
Die Schulzeit
Nach der Herausgabe „bislang 40 erschienenen Themenheft“ (State of the Art, Jahrgang 11 (2015, Heft 3) konnte die Jubiläumsausgabe 2015 festhalten, „wie viele innovative Projekte den Geist der Klinischen Sozialarbeit aufgenommen und weiterentwickelt haben“ und damit die Forschung in der Klinischen Sozialarbeit inspirierten.
Die Pubertät
Die Jubiläumsausgabe 2020 versucht einen Bogen zu spannen über historische, vergangene, gegenwärtige, perspektivische und offene Fragen, die sich der Klinische Sozialarbeit stell(t)en. Dies erfolgt teilweise mit einem zufriedenen Lächeln, einem kritischen Blick und auch mit sehr persönlichen Aussagen. So fragt die Jubiläumsausgabe 2020 auch, wie die Klinische Sozialarbeit sich aus „Blase aus Publikationen, Tagungen und verbandlicher Tätigkeit“ (State of the Art, Jahrgang 16. (2020, Heft 3) lösen kann, nicht nur, um die Scientific Community zu buhlen, sondern auch, um diejenigen, „die in dem bisherigen Sozial- und Gesundheitssystem aufgrund ihrer erhöhten Vulnerabilität, […] unter- oder fehlversorgt sind“ (State of the Art, Jahrgang 16 (2020, Heft 3) nicht zu entmutigen.
Die einzelnen Jubiläumsausgaben sind in der Tat ein bisschen mit dem Großziehen eines Kindes zu vergleichen. Es hat laufen gelernt, kann sich anziehen, kann lesen und schreiben, jetzt geht es darum, den richtigen Beruf zu finden bzw. diesen auszugestalten