Entlassmanagement in der Geriatrie – Entwicklung eines Weiterbildungscurriculums

Nach einem stationären Krankenhausaufenthalt die Versorgung sicherzustellen und gut zu organisieren, hat für die betreffenden Patient*innen eine große Bedeutung. Um den bestmöglichen Übergang in die Anschlussversorgung zu gewährleisten und Versorgungslücken zu vermeiden, gibt es die Rahmenverträge Entlassmanagement für Akutkrankenhäuser (seit 01.10.2017) und für Rehabilitationskliniken (seit 01.02.2019).  Diese Rahmenverträge regeln insbesondere

  • die erforderlichen Bestandteile und Phasen des Entlassmanagements (Einwilligung zum Entlassmanagement, Einwilligung zur Datenweitergabe, Assessment, Entlassplan, Entlassbrief),
  • die Möglichkeit zur Verordnung erforderlicher Leistungen (z. B. Arzneimittel, Häusliche Krankenpflege, Hilfsmittel, SAPV, Haushaltshilfe), wie auch
  • die Zusammenarbeit des Krankenhauses bzw. der Rehabilitationsklinik mit den Kranken- und Pflegekassen und Nachversorgern (z. B. Reha-Einrichtungen, ambulante Pflegedienste, stationäre Pflegeeinrichtungen).

Gerade geriatrische Patient*innen haben aufgrund der häufigen Einschränkung von Mobilität und Selbstversorgung komplexe Versorgungsbedarfe. Diese sind durch differenzierte Assessments zu ermitteln und müssen während des gesamten Behandlungs- und Entlassprozesses berücksichtigt werden. Gleichzeitig ist die passende Unterstützung zu organisieren. Hierfür sind spezifische Kenntnisse und Standards vonnöten.

Die Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen e. V. (DVSG) und der Bundesverband Geriatrie e. V. haben in diesem Jahr ein Weiterbildungscurriculum speziell für den Schwerpunkt Entlassmanagement in der Geriatrie entwickelt. Bereits ab 2022 startet bei einigen Kursanbietern ein Testlauf dieser Weiterbildung.  

In mehreren Modulen beinhaltet diese Weiterbildung neben dem interdisziplinären Grundlagenseminar zu den zentralen geriatrischen Themen (ZERCUR GERIATRIE®-Basislehrgang) die wichtigsten rechtlichen Rahmenbedingungen, die anzuwendenden Assessments sowie Aspekte des Case- und Care-Managements. Weitere Themen sind die Einführung in die geriatrische Versorgungslandschaft, die Fähigkeiten zur Kommunikation zwischen allen am Entlassmanagement Beteiligten sowie die Anforderungen der Digitalisierung.

Die Weiterbildung richtet sich an Personen

  • aus dem pflegerischen oder therapeutischen Bereich
  • mit der Qualifikation „Soziale Arbeit“
  • aus der Funktionseinheit Sozialdienst
  • aus Berufsgruppen, die in das Entlassmanagement einbezogen sind
  • aus ambulanten oder stationären Settings, die an geriatrischen Themenfeldern interessiert sind (z. B. Pflegestützpunkte, kommunale Einheiten).

Teilnahmevoraussetzungen sind neben dem ZERCUR GERIATRIE®-Basislehrgang ein Studium in relevanter Studienrichtung (mindestens Bachelorabschluss z. B. Soziale Arbeit) oder mindestens 3jährig examiniert und mindestens 2 Jahre Berufserfahrung im Umgang mit geriatrischen Patient*innen.

Folgende Einrichtungen bieten die Weiterbildung „Entlassmanagement in der Geriatrie“ im Rahmen eines Probelaufs an:


Für nähere Informationen stehen Ihnen zur Verfügung:

Bundesverband Geriatrie e.V.                
Michaela Brooksiek                    
T 030 339886612                    
michaela.brooksiek@bv-geriatrie.de
Themenseite des Bundesverbandes Geriatrie (bald verfügbar)

DVSG e.V.        
Elke Cosanne
T 030 394064541
elke.cosanne@dvsg.org


Aufbau Weiterbildung Entlassmanagement in der Geriatrie

Auszug aus dem Curriculum