Aktuelle Studie zu Corona: Wohnungslose Menschen stecken sich schnell an

Eine Untersuchung der Universität Bielefeld belegt, dass Menschen ohne festen Wohnraum und Mitarbeitende in entsprechenden Notunterkünften einer hohen Gefahr ausgesetzt sind, sich mit Corona zu infizieren. Das ist das Ergebnis einer Studie von Epidemiolog*innen der Universität Bielefeld in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München. Das Forschungsteam hat Studien zusammengefasst, die das Übertragungsrisiko und die Konsequenzen von Corona bei wohnungslosen Personen untersucht haben. Dabei zeige sich vor allem in Notunterkünften ein erhebliches Risiko für eine Ansteckung. Die Metaanalyse zeigt: Im Falle eines akuten Corona-Ausbruchs in Notunterkünften steigt der Anteil infizierter Bewohner*innen von rund 2 auf 32 Prozent. Auch die Mitarbeitenden in Notunterkünften sind einem größeren Risiko ausgesetzt – bei einem Ausbruch steigt die Rate infizierter Personen von circa 1,6 auf 15 Prozent.

Der Epidemiologe Prof. Dr. Kayvan Bozorgmehr betont, dass laut einer Studie aus Kalifornien ein Viertel der obdachlosen Menschen die Notunterkünfte aus Angst vor einer Ansteckung vermeiden. Es sei dringend geboten, entsprechende Schutzkonzepte für Menschen ohne festen Wohnraum zu entwickeln – gerade für zukünftige Pandemien.

Pressemitteilung der Universität Bielefeld und Link zur englischsprachigen Originalpublikation