Rassismus und seine Symptome: Bericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors mit Schwerpunkt Gesundheit erschienen

Viele Menschen in Deutschland erfahren Diskriminierung oder Rassismus. Diese Erfahrungen unterscheiden sich deutlich in ihrer Art, ihrer Häufigkeit, nach sozialen Gruppen, nach Merkmalen und nach den sozialen Räumen, in denen sie stattfinden. Dies zeigt der erste Bericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors, der heute erschienen ist. Der Bericht ist ein wichtiger Schritt für die Etablierung eines dauerhaften Monitorings in Deutschland. Er zeigt: Wiederholte Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus haben Folgen für die Gesundheit und hängen nachweislich mit einem Vertrauensverlust in staatliche Institutionen zusammen – das kann die Demokratie schwächen und bedrohen.

In diesem Bericht wurde der Schwerpunkt auf das Gesundheitswesen gelegt. Diskriminierung fänden hier an unterschiedlichen Stellen statt. Rassistisch markierte Personen erhalten zum Beispiel schlechter Termine und fänden weniger Gehör mit ihren Leiden. Schwarze, muslimische oder asiatische Frauen und Männer geben jeweils mehr als doppelt so häufig wie der Rest der Bevölkerung an, im letzten Jahr medizinische Behandlungen aus Angst vor Schlechterbehandlung verzögert oder vermieden zu haben. Die Daten zeigten, dass -Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen auch sehr deutlich mit Angststörungen oder depressiven Symptomen zusammenhängen. 

Für den aktuellen Monitoringbericht haben die Wissenschaftler*innen des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) untersucht, welche Diskriminierungserfahrungen die Menschen in Deutschland machen. Von Juni bis November 2022 haben sie dazu eine umfangreiche repräsentative Befragung durchgeführt, an der mehr als 21.000 Personen in Deutschland teilgenommen haben. Für den Schwerpunkt Gesundheit wurden weitere qualitative Studien durchgeführt und zahlreiche weitere Daten erhoben oder neu ausgewertet.

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