Projekte mit Vorbildcharakter: Gewinner des DGPPN-Antistigma-Preises 2021

Im Rahmen des jährlichen Kongresses der Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) wurden heute vier Projekte mit dem Antistigma-Preis ausgezeichnet. Vorurteile und Ausgrenzung im beruflichen und privaten Umfeld sind für psychisch Erkrankte und ihre Familien noch immer eine große Belastung. Der mit 10.000 Euro dotierte DGPPN-Antistigma-Preis zeichnet Projekte und Initiativen aus, die sich für eine nachhaltige Integration dieser Menschen einsetzen. Vier der insgesamt 36 Einreichungen haben die Fachjury überzeugt und wurden im Rahmen des DGPPN Kongresses am 27. November im CityCube Berlin gewürdigt.

Den ersten Preis erhielt der der Dachverband Gemeindepsychiatrie für das Inklusionsprojekt SOUL LALA, das sich für Jugendliche und junge Erwachsene einsetzt, die seelische Krisen durchlebt haben. In der Online-Community finden sie eine gemeinsame Plattform und können sich dort sowie bei Live-Veranstaltungen in sechs bundesweiten Modellregionen mit anderen Betroffenen vernetzen und austauschen. In einer von Toleranz, Offenheit und Verständnis geprägten Umgebung lernen sie dabei voneinander und können sich persönlich weiterentwickeln. 

Ein weiterer Preis ging an die Suchthilfe in Nordrhein-Westfalen für die Kampagne fragEltern. Diese soll für mehr Prävention und Offenheit beim Thema Sucht werben und dabei möglichst viele Eltern drogengefährdeter und abhängiger Menschen in Nordrhein-Westfalen erreichen. In 16 verschiedenen Städten werden dafür öffentlichkeitswirksame Aktionstage organisiert, bei denen die Selbsthilfegruppen mit dem lokalen Suchthilfesystem vor Ort kooperieren. Die Arbeitsgemeinschaft der Rheinisch-Westfälischen Elternkreise drogengefährdeter und abhängiger Menschen e. V. (ARWED) unterstützt damit Angehörige beim Umgang mit den Folgen einer Suchterkrankung in der Familie.

Weitere Informationen zum DGPPN-Antistigma-Preis

Die DVSG war bei dem heute endenden DGPPN-Kongress mit weiteren Verbänden an dem gemeinsamen Ausstellungsstand des DGPPN-Referates Gesundheitsfachberufe vertreten. Im Rahmen dieses Referates arbeiten die Berufsgruppen Soziale Arbeit, Ergotherapie, Künstlerische Therapien und Bewegungstherapie zusammen. Das Referat „Gesundheitsfachberufe“ der DGPPN hat zum Ziel, die evidenzbasierte Behandlungsqualität in diesen Berufen zu sichern sowie die Inter- und Transdisziplinarität weiterzuentwickeln. Ansprechpartner der DVSG ist Dr. Franz-Peter Begher