Aktualisierte Fassung der S3 Leitlinie Psychoonkologie liegt vor

Seit dem 31.05.2023 liegt die zweite Version der aktualisierten Leitlinie „Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatient*innen“ vor. Die Herausgeber*innen der Leitlinie sind das Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF), Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (DKG) und der Stiftung Deutsche Krebshilfe (DKH). Bei der Aktualisierung der Leitlinie war die DVSG und die Arbeitsgemeinschaft für Soziale Arbeit in der Onkologie mit Vertreter*innen beteiligt.

Diese Leitlinie befasst sich mit den psychosozialen Aspekten einer Krebserkrankung sowie psychoonkologischen Maßnahmen zur Diagnostik, Beratung, Behandlung, Rehabilitation und Nachsorge erwachsener an Krebs Erkrankter und deren Angehöriger. In Kapitel 3 der Leitlinie wird die Psychoonkologie als ein Arbeitsgebiet innerhalb der Onkologie definiert, in das Inhalte aus den Fachbereichen Medizin, Psychologie, Soziologie, Pflegewissenschaft, praktische Philosophie und Ethik, Theologie, Soziale Arbeit sowie Pädagogik mit einfließen. Die Psychoonkologie zeichnet sich durch eine interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen aus. So arbeiten in der psychoonkologischen Versorgung der Patient*innen, Psycholog*innen, Psychologische Psychotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen, Pädagog*innen, Ärzt*innen unterschiedlicher Fachgebiete, Vertreter*innen der Künstlerischen Therapien, (spezialisierte) Pflegefachpersonen, Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen und Seelsorgende der verschiedenen Religionsgemeinschaften zusammen.

Die Leitlinie richtet sich an alle in der Psychoonkologie sowie Onkologie tätigen Berufsgruppen wie zum Beispiel Ärzt*innen, Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen und -pädagog*innen. Weiterhin sind die Patient*innen eine wichtige Zielgruppe dieser Leitlinie, wobei für diese Zielgruppe eine spezielle Patient*innenleitlinie im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie angeboten wird.

Die Leitlinie gibt Empfehlungen für die psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung bei Erwachsenen im gesamten Verlauf einer Krebserkrankung sowie in allen Sektoren der medizinischen Versorgung. Sie stellt die Grundlage für die Implementierung von psychoonkologischen Versorgungsangeboten in allen Sektoren dar. Insbesondere steht im Fokus:
• Die Leitlinie soll die Notwendigkeit einer flächendeckenden psychoonkologischen Basisdokumentation aufzeigen
• Es soll eine Abgleichung mit Zielen zur psychoonkologischen Versorgung des Nationalen Krebsplans stattfinden
• Die Leitlinie soll zu einer regionalen sektorenübergreifenden Netzwerkbildung anregen

• Es sollen Merkmale der Qualität psychoonkologischer Angebote erhoben werden, mit deren Hilfe man die Arbeit seitens der Leistungsanbieter*innen bewerten kann


Basis der Empfehlungen für die Leitlinie bilden Studiendaten, die im Rahmen von systematischen Literaturrecherchen identifiziert wurden. In Bereichen, wo keine Literaturrecherchen möglich waren, wurde mittels formaler Konsensustechniken ein Expert*innenkonsens angestrebt. Die S3-Leitlinie ist bis zur nächsten Aktualisierung gültig. Die Gültigkeitsdauer ist auf 5 Jahre ab dem Datum der Veröffentlichung der aktualisierten Version (2.0) festgelegt.

Die Leitlinie ist unter der Registernummer 032 - 051OL in dem Register der AWMF in Kurz- und Langfassung abrufbar.

Die DVSG beteiligt sich bei der Erstellung und Aktualisierung verschiedener Leitlinien (Mehr dazu ). Haben Sie Fragen konkret zu dieser Leitlinie?Oder möchten Sie sich beteiligen bei der Leitlinienarbeit der DVSG? Wenden Sie sich an info@dvsg.org, dann kann der Kontakt zum Leitlinienbeauftragten der DVSG oder zu den Mandatsträger*innen für die Beteiligung in der Leitlinie Psychoonkologie hergestellt werden.